Die Kunst des Fragenstellens

„Der, die, das.
Wer, wie, was.
Wieso, weshalb, warum.
Wer nicht fragt, bleibt dumm.“

Wer in Deutschland aufgewachsen ist oder hier gelebt hat, dem ist das Lied aus der Sesamstraße wahrscheinlich bekannt.
Die Originalversion der Sesamstraße kommt eigentlich aus den USA, wurde aber in Deutschland adaptiert und auch mit eigenen Liedern ausgestattet. Dieses spezifische Lied gibt es deshalb nur in Deutschland.

Was für ein großartige Kreation!

Es soll Kinder anregen, Fragen zu stellen – eine Fähigkeit, die uns im Erwachsenenalter scheinbar abhanden kommt.

Denn wenn wir älter werden, scheinen wir Fragen durch Schlussfolgerungen, Annahmen und Bewertungen zu ersetzen.

Anstatt mit einem offenen Gemüt an eine Situation oder Herausforderung heran zu gehen, gehen wir oft bereits in die Reaktion oder bauen unsere Lösungsansätze und Handlungen auf Annahmen auf.

Wenn wir zum Beispiel einen Schnupfen bekommen, steht meistens schon sofort fest: Das ist eine Erkältung. Fazit: Wir müssen die Erkältung bekämpfen.

Wenn uns jemand anfährt, sind wir schnell der Meinung, dass die Person böse ist oder dass wir etwas falsch gemacht haben. Resultat: Wir keifen zurück oder machen uns klein.

Würden wir uns an das Lied aus der Sesamstraße erinnern, könnten wir in diesem Moment statt zu reagieren jedoch eine Frage stellen.

Eine Frage ist der Schlüssel zum Bewusstsein und somit auch zu mehr Leichtigkeit, bzw. zur Veränderung einer Situation.

Deshalb ist das Fragenstellen auch eins der ersten Werkzeuge, die man in Access Consciousness-Kursen lernt. Eine Frage bricht mit all den Automatismen: den Bewertungen, den Annahmen, den Schlussfolgerungen, den Glaubenssätzen, die wir unser Leben lang aufgeschnappt und abgekauft oder selbst erschaffen haben.

Es ist wahrhaftig eine Kunst: das Fragenstellen.

Die grundlegenden Fragen, die du in jedem Moment aus deinem Werkzeugkasten zücken kannst, sind:

  • Wem gehört das?
  • Was ist das?
  • Ist das relevant?
  • Kann ich es ändern?
  • Wenn ja, wie kann ich es verändern?

Denn eine Frage öffnet den Raum, anstatt ihn zu begrenzen. Eine Frage gibt uns die Möglichkeit, wirklich präsent zu werden mit dem, was tatsächlich da ist. Eine Frage kann uns Gewahrsein schenken, sodass wir eine andere Wahl als die automatisierte treffen können, und sie zu stellen, kann bereits die komplette Energie verändern.

„Wem gehört das“ zum Beispiel kann sofort Leichtigkeit schaffen, weil wir uns bewusst werden, dass die Schwere und das Unbehagen, das wir empfinden, gar nicht uns gehört.

Und auch wenn Fragenstellen im Grunde simpel ist, ist es doch eine Kunst.

Denn eine Annahme mit einem angehängten Fragezeichen kann sich als vermeintliche Frage tarnen.

Würde man, um zum oben genannten Beispiel zurückzukehren, im Falle des Schnupfens fragen: „Was braucht es, um wieder gesund zu werden?“ hat man schon angenommen und abgekauft, dass der Körper krank oder erkältet ist.

Eine bessere Frage wäre: „Was ist das? Was zeigst du mir hiermit, Körper?“

Denn eine wahre Frage ist offen und voller Neugierde. Deshalb ist es großartig, sich an die Kindheit zurück zu erinnern und aus diesem Gemüt heraus zu fragen. Ohne vorgefertigte Konzepte und vermeintliches Wissen. Vom Stadtpunkt aus, dass man eben nicht weiß, was los ist, und neugierig darauf ist, es zu erfahren.

Wahre Fragen zu stellen ist ein Muskel, den wir trainieren und uns so das Leben um einiges leichter machen können.

Das Lied aus der Sesamstraße sollte also nicht in Vergessenheit geraten, sondern auch für uns Erwachsene ein munterer Begleiter im Alltag sein.

Wer Fragenstellen erlernen und üben, sowie viele weitere Fragen kennenlernen möchte, kann den Foundation-Kurs belegen. Dieser Kurs wird von vielen Access-Facilitatoren vielerorts in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten und kann wahrhaftig ein Grundstein für einen komplett neuen Lebensansatz sein.

In diesem Sinne: „Wer nicht fragt, bleibt dumm“.