Wenn die Fantasie mit einem durchgeht

Wer kennt es nicht?

Die Freundin überrascht uns mit einem fahrlässig dahin gesagten Satz – und sofort geht das Kopfkino los. Der Partner oder Liebhaber meldet sich 3 Tage lang nicht – und zack, drehen die Gedanken im Kopf durch. Die Mutter räuspert sich beim Essen – und schon fühlen wir uns wie überfahren von einem Lastwagen von Bewertungen.

Der Auslöser kann eine Aussage sein, aber auch Schweigen kann dazu führen: Wir spinnen tausende Geschichten im Kopf zusammen.

Manche sehen sie als Bilder, manche spüren es im Körper, wieder andere hören Worte oder Aussagen, die wie auf Dauerschleife laufen.

Egal, wie wir es wahrnehmen, es ist dasselbe Phänomen: Tausende Möglichkeiten bzw. Gründe und Rechtfertigungen, die vermeintlich die aktuelle Situation erklären.

Im Volksmund fassen wir dies gern als Kopfkino zusammen. Die unausgesprochene Unterstellung hierbei ist, dass dies alles nur ausgedacht und reine Hirngespinste seien, die Person vielleicht nicht ganz zurechnungsfähig ist.

 Doch was, wenn wir genau hier ansetzen, anerkennen, dass wir womöglich in eine Schlussfolgerung abgerutscht sind und stattdessen eine Frage stellen: Ist das, was ich wahrnehme, wirklich nur ausgedacht oder ist das tatsächlich meine Wahrnehmung?

Lasst es uns gemeinsam noch etwas mehr unter die Lupe nehmen, denn ja, es kann in der Tat so sein, dass wir uns viele Dinge im Kopf ausmalen und Projektionen erschaffen, die auf unseren Erfahrungen aus der Vergangenheit basieren. So funktioniert unser Verstand nun mal.
Auf der anderen Seite kann es aber auch ein Gewahrsein sein, das wir haben. 

Ich persönlich hatte den Fall, dass ich eines Abends plötzlich „das Gefühl hatte“, dass mein Freund mich in diesem Moment betrügt. Wir waren an einem schlechten Punkt unserer Beziehung und man könnte mir in diesem Moment unterstellen, dass ich mir dies nur ausgemalt hätte. Aber am Ende hat sich herausgestellt, dass mein „Gefühl“ wahrhaftig eine Wahrnehmung war: Er ist mir in diesen Tagen in der Tat fremd gegangen.

Denn durch eine Frage können wir in solchen Fällen herausfinden, was los ist: Ist es ein Hirngespinst, ein Gewahrsein oder gar ein Gewahrsein, das dann mit Projektionen oder Schlussfolgerungen gemischt ist?

Eine simple und effektive Frage wäre zum Beispiel:

Was ist das?

Oder:

Ist das Gewahrsein oder eine Projektion? Und ist das überhaupt meins oder nehme ich das von jemand anderem wahr?

So kannst du in diesen Situationen Klarheit schaffen, die Hirngespinste mit Leichtigkeit loslassen und basierend auf deinem Gewahrsein und Wissen deine nächsten Schritte gehen.

Und anstatt in deinem Kopf Kinofilme ablaufen zu lassen, doch einfach ein Ticket für den nächsten Blockbuster kaufen und dich mit Popcorn und einem leckeren Getränk einfach unterhalten lassen.

PS: Wenn du noch nicht weißt, welche Fragen du stellen kannst, ist der Foundation ein großartiger Kurs, um viele tolle Werkzeuge und Fragen zu erlernen, die wieder mehr Leichtigkeit dein Leben bringen können.